Nörten-Hardenberg (red). Die Geschichte des dreijährigen Justus Kaiser aus Gillersheim bewegte in den vergangenen Wochen schon viele Mitbürger aus den Landkreisen Northeim und Göttingen. ASB-Mitarbeiterin Monika März, die am Standort Wulften tätig ist, unterstützt die Familie Kaiser im hauswirtschaftlichen Bereich. Schnell war für Sie klar: "auch wir wollen Justus helfen!" Von Frau Kaiser erfuhr sie, dass es Probleme bei der Anschaffung einer Gehhilfe für Justus gibt. Der dreijährige, der an infantiler Cerebralparese erkrankt ist, kann sich bisher nur robbend oder in seinem Stehständer vorwärts bewegen. Dabei kann er seine Hände nicht nutzen – und das, wo er so gerne Mal im Haushalt helfen oder vielleicht auch mit einem Ball spielen möchte. Abhilfe kann hier die Gehhilfe „Upsee“ der Firma firefly schaffen. Mit Hilfe einer weiteren Person kann Justus in einer aufrechten Haltung auf Augenhöhe mit anderen Kindern kommunizieren und sich fortbewegen. Neben dem Training der Muskulatur hat er so auch die Hände frei.
Doch die Krankenkasse kann die Gehhilfe nicht finanzieren, fehlt doch die dafür erforderliche Zulassungsnummer. Die Kosten für das sinnvolle Hilfsmittel liegen bei rund 500 Euro. Schnell konnte Monika März die Geschäftsführer des ASB-Kreisverbandes Northeim/Osterode, Iris Knecht und Hans Dieter Wollborn, von ihrer Idee einer ASB-internen Spendensammlung begeistern. Getreu dem Motto „Wir helfen hier und jetzt“ spendet das Kollegium - von der Pflege, der Hauswirtschaft, dem Hausnotruf, über den Fahrdienst, bis hin zum Rettungsdienst und der Verwaltung - 780,- Euro.
Nicht nur die Geschichte, der Mut und das Engagement der Familie berühren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ASB. Auch die Bereitschaft, trotz der eigenen Situation anderen zu helfen, sprechen Kollegium und Leitungsebene des ASB an. So geben die Kaisers alle überschüssigen Spendenbeträge an eine Familie weiter, die über den Verein Patronus e.V. versucht, einen Begleithund zu bekommen. „Wir haben über den Verein und über die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger so viel Gutes erfahren, dass möchten wir gerne weitergeben.“
Eine schöne Überraschung für die Familie Kaiser bei der Spendenübergabe war die Anwesenheit ihres Fachberaters, Sebastian Dunkel, der Firma moviemento aus Göttingen. Dieser brachte die Gehhilfe „Upsee“ gleich mit, passte sie an und begleitete die ersten Schritte. Die Freude bei Nicola Kaiser und Justus war groß: „ Ein riesengroßes Dankeschön an sie und ihr gesamtes Team, die uns dieses wunderbare Hilfsmittel ermöglicht haben. In erster Linie möchten wir uns besonders noch mal mit Ausdruck bei Monika März bedanken! Nicht nur dafür, dass sie diese Aktion ins Rollen gebracht hat, sondern auch, dass sie jede Woche kommt, uns zu Hause unterstützt und unseren Kindern immer viel Freude bereitet. Auch kann ich mal ein wenig Unmut – zum Beispiel über verlorene Kämpfe mit der Krankenkasse – bei ihr loswerden und stoße dabei nie auf taube Ohren. Es ist eine große Unterstützung für uns, eine so tolle Hilfe zu haben!“
Foto: Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Niedersachsen e.V.