Northeim (red). Der Familienentlastende Dienst (FeD) des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. konnte erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder zwei Sommerfreizeiten anbieten. „Nachdem unsere Ferienfreizeiten im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie nicht möglich gewesen sind, ist es für alle Beteiligten in diesem Jahr eine riesige Freude, endlich wieder gemeinsam in den Sommerferien verreisen zu können“, betont Heilpädagogin Anke Fürsten, die beim DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V. den FeD leitet. Acht junge Menschen mit Behinderungen aus dem Landkreis Northeim und fünf Betreuer des DRK sind im ersten Durchgang Ende Juli eine Woche lang in Wieda im Südharz nördlich von Bad Sachsa. Die Reise wird mit einer zweiten Gruppe ab Freitag nochmals angeboten.
„Tägliche Ausflüge und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten bieten genügend Abwechslung für alle“, so Fürsten weiter. Die Freizeiten halten darüber hinaus neue Lern- und Erfahrungsfelder für die jungen Menschen mit Behinderungen bereit. „So können die Jugendlichen auch einmal eigenbestimmt und ohne ihre Familien Erfahrungen sammeln“, sagt Anke Fürsten. Dies helfe ihnen dabei, selbständiger zu werden.
In den zurückliegenden Tagen haben die jungen Menschen und ihre Betreuer vom Roten Kreuz bereits viel erlebt. „Wir waren schwimmen in Bad Lauterberg, haben in Bad Sachsa Minigolf gespielt und das Grenzlandmuseum besucht“, zählt Fürsten auf. Selbstverständlich wurde miteinander Eis gegessen. Fürsten: „Bei Spaß und Spiel wie Bingoabenden kam auch die Entspannung nicht zu kurz.“ Besonderes Highlight war die Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn von Drei Annen Hohne zum Brocken. „Alle waren begeistert von der Fahrt mit der Dampflock und dem weiten Blick vom Brocken über das Land“, ergänzt Anke Fürsten.
Hintergrundinfo über den Familienentlastenden Dienst (FeD)
Der FeD will Familien entlasten, die ein Kind, einen Jugendlichen oder einen Erwachsenen mit Behinderungen betreuen. Der Dienst übernimmt zeitweise die Betreuung des Familienmitglieds mit Behinderungen. FeD genannt, hat die Aufgabe, Familien Erholung und Freiräume zu verschaffen, in denen ein Kind, Jugendlicher oder Erwachsener mit Behinderungen lebt. Ziel ist, dass auch pflegende und betreuende Angehörige am gesellschaftlichen oder kulturellen Leben teilnehmen können. Das soll die Kräfte erhalten bzw. wiederherstellen, die für die Pflege und Betreuung des Menschen mit Behinderungen notwendig sind. Auch dem Menschen mit Behinderungen soll dadurch mehr Autonomie und Selbstständigkeit außerhalb des Elternhauses ermöglicht werden.
Foto: DRK