Katlenburg-Lindau (red). Im Rahmen des Osterferienprogramms der Gemeinde Katlenburg-Lindau setzte die BUND-Ortsgruppe erneut ein Zeichen für Umweltbildung und Artenschutz. Mit einem abwechslungsreichen Angebot zum Thema Wildbienenschutz erhielten die teilnehmenden Kinder spannende Einblicke in die Welt der heimischen Insekten und Pflanzen.
Zum Auftakt führte Zeidler und Imker Jürgen Krämer die Kinder in das Leben der Honigbienen ein. Besonders mutige Naturkids durften sogar selbst Hand anlegen – oder besser gesagt: ihre Hände auf die geöffneten Bienenbeuten legen, um das beruhigende Brummen der Honigbienen hautnah zu spüren.
Im Anschluss erkundete Streuobstpädagoge Helmut Schröder mit einer Kindergruppe den Katlenburger Burgberg. Dabei erklärte er anschaulich verschiedene Frühblüher der Region – mit Ausnahme des Bärlauchs, der aufgrund der geologischen Bedingungen im Gebiet fehlt. Neben der Bestimmung gab es Hinweise zur Essbarkeit und Giftigkeit der Pflanzen.
Ein besonderes Augenmerk lag auf den dort vorkommenden Wild- bzw. Weinbergstulpen (Tulipa sylvestris), deren Blüte in den kommenden Tagen erwartet wird. Anschließend ging es zur Katlenburger Naturerlebnisstation „Wildbienen“, wo die Kinder verschiedene Arten beobachteten und Wissenswertes über deren unterschiedliche Lebensräume und die wichtige Rolle bei der Obstbaumbestäubung erfuhren.
Währenddessen bastelte die zweite Kindergruppe unter der Anleitung von Jürgen Krämer, Wolfgang Heere und Heinz Staab an Wildbienen-Nisthilfen. Diese sollen später gemeinsam mit den Eltern zu Hause fertiggestellt und im eigenen Garten aufgehängt werden.
Im Sinne des Mottos „Mehr Wildnis wagen“ betonte die BUND-Ortsgruppe jedoch, dass geeignete Lebensräume für die oftmals hoch spezialisierten Wildbienen wichtiger seien als reine Nisthilfen. Gerade Gärten könnten mit einfachen Maßnahmen – wie Totholzecken oder dem Verzicht auf sterile Flächen – wertvolle Lebensräume schaffen. Tipps zu passenden Samenmischungen und Bezugsquellen für Nisthilfen finden Interessierte auf den Seiten
Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten die Kinder kostenloses Saatgut – darunter Ruthenische Kugeldistel und Wilde Möhre, eine wichtige Futterpflanze für den Schwalbenschwanz. Ziel der Aktion war es, die jungen Teilnehmenden und ihre Familien zu ermutigen, im eigenen Garten eine Ecke für mehr Wildnis zu schaffen – als kleinen, aber wirkungsvollen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.
Eine kostenlose Info-Broschüre der BUND-Ortsgruppe Rotenburg mit praktischen Tipps rund um den Wildbienenschutz rundete das Ferienangebot ab.
Foto: BUND / Schröder