Northeim (red). Am 7. März 2019, ab 18:00 Uhr, findet im Bürgersaal der Stadt Northeim der dritte Vortrag der Vortragsreihe zur Sonderausstellung „Der Erste Weltkrieg in Northeim – Kriegsende 1918. Und dann?“ statt.
Das Vortragsthema lautet diesmal: Der Krieg im Frieden. Die Darstellung des Ersten Weltkriegs in deutschen und französischen Schulgeschichtsbüchern, 1918-1945. Der Referent ist Dr. Rainer Bendick, Bildungsreferent im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Bezirksverband Braunschweig. Der Eintritt ist frei.
Der Vortrag wird die Darstellungen vergleichen, die französische und deutsche Schulgeschichtsbücher vom Ersten Weltkrieg gaben. Die Feindbilder der ehemaligen Kriegsgegner und ihre Selbstbilder werden ebenso herausgearbeitet, wie die in Frankreich und Deutschland dominierenden Wahrnehmungs- und Deutungsmuster der Vergangenheit und Gegenwart. Neben der Analyse der Schulbuchinhalte steht die Frage, welche Versuche unternommen wurden, um den Hass und die Feindschaft der Kriegszeit zu überwinden.
Schulgeschichtsbücher seien wertvolle Quellen für die Rekonstruktion der Mentalität einer Epoche. Sie überliefern die Deutungen der Vergangenheit, die eine Gesellschaft für so wichtig hält, dass diese der jungen Generation vermittelt werden sollen. Es geht bei Schulgeschichtsbüchern immer darum, die Jugendlichen so zu bilden, dass sie den Aufgaben der Gegenwart und den Herausforderungen der Zukunft gewachsen seien werden. Daher spiegeln Schulgeschichtsbücher immer auch die Gegenwartsanalysen zu Zukunftserwartungen ihrer Autoren. Die Stoffauswahl, die impliziten und explizierten Urteile werfen ein scharfes Licht auf die Hoffnungen und Erwartungen aber auch auf die Bedrohungsängste der Zeitgenossen.
Foto: Stadt Northeim